Artenlisten Trimbach (SO)

Gemisch von halbfetten und mässig mageren Blumenwiesen am Waldrand. Dass dieser Lebensraum mehr Arten und auch durchschnittlich deutlich mehr seltene Tierarten aufweist als andere gut gepflegte Wiesen, liegt am Einbezug des Waldrandes. Eine gut strukturiere Übergangszone zwischen Wald und Wiese beherbergt im Allgemeinen deutlich mehr Arten als Wiesen und Wälder für sich allein.

Gut gepflegte, vor allem an der Böschung artenreiche Blumenwiese, an der sich viele Wanderer freuen. Auch ich möchte sie nicht missen. Bei den von mir nachgewiesenen Tieren handelt es sich aber im Durchschnitt um häufige Arten, die auch in vielen andern hübschen Wiesen der Region vorkommen.

Leider wird diese idyllische Waldwiese seit Jahren nicht mehr gemäht und nicht einmal mehr beweidet, obwohl der Aufwand für die Einzäunung bescheiden wäre. Sie ist derzeit im Sommer immer noch reich an Blumen und Insekten, obwohl sie leicht verbuscht, stark verkrautet und das Gras stark verfilzt ist. Der Seltenheitswert der Insekten hat von der zweiten zur dritten Beobachtungsperiode deutlich abgenommen. Den ökologischen Wert dieser Wiese schätze ich dennoch bedeutend höher ein, als den Naturwert des benachbarten kantonalen schmucken Naturschutzreservates mit Weiher und mehreren Bänklein unterhalb des Feldweges. Es wäre jammerschade, würde sie weiterhin dermassen vernachlässigt. Ich schlage vor, einen Teil der Pflegearbeiten für das Naturschutzreservat in diese Wiese zu verlegen.

Kleine Wiese mitten im Siedlungsraum. Sie ist in meiner dritten Beobachtungsperiode, vermutlich auch schon vorher, nicht mehr gemäht worden. Daher ist das Gras stark verfilzt gewesen und Blumen haben weitgehend gefehlt, ausser an der Strassenböschung und im kleinen östlichen Teil. Im Verlaufe des Jahres 2017 ist sie dann grossenteils mit am oberen Waldrand abgeholzten, liegenden Bäumen überdeckt gewesen und schliesslich einer Baugrube gewichen. Der kleine, östliche Teil ist als blumenreicher Rasen erhalten geblieben.

Dieser Lebensraum besteht aus drei Abschnitten, zuoberst aus einer meist hochrasigen und blumenreichen Wiesenböschung, in der Mitte einem Kunstrasen, der fleissig gemäht wird, aber nach jeder Mahd nach kurzer Zeit wieder viele Blumen aufweist und unterhalb des Zaunes einer ungepflegten, meist hochwüchsigen Schafweide mit sehr viel Wilder Möhre. 2017 ist diese Weide aber weder gemäht noch beweidet worden.

Kleine, blumenreiche Waldwiese. Sie wird vermutlich einmal im Jahr gemäht oder beweidet.

In den letzten Jahrzehnten ist diese Weide zunehmend mit Brombeeren und Adlerfarn überwuchert worden. Erfreulicherweise sind kürzlich, zumindest im unteren Abschnitt, Anstrengungen unternommen worden, die Weide für das Vieh wieder zugänglich zu machen. Ein grosser Teil weiter oben wartet aber noch auf weitere Massnahmen.

Zusammen mit der kleinen Blumenwiese oberhalb der Strasse ist diese Weide ein kleiner Überrest auf dem weitgehend überdüngten Landwirtschaftsgut Froburg. Faunistisch interessant sind hier ein kleiner, kaum mehr begangener Fussweg und eine Blocksteinmauer.

Steile, mittelstark verbuschte Viehweide. Vermutlich wird sie nicht mehr jedes Jahr beweidet.

Idyllische, kleine, blumenreiche dreiseitig von Wald umgebene Fettwiese, die sich bei fortgesetzter Pflege ohne Düngung dank ihrer Neigung mit den Jahren zu einer Magerwiese entwickeln wird. Die nachgewiesenen Tierarten sind im Durchschnitt alle häufig. Eine Überraschung war aber der Fund einer Schlingnatter am Heckenrand und somit in einem für dieses Reptil eher untypischen Lebensraum.

Zwei kleine, zusammenhängende, nordwestexponierte Magerwiesen. Der Artenreichtum der Tiere ist mässig gross. Auffallend sind aber die zahlreichen Orchideen, sogar zwei Arten, die in der Region wenig häufig sind.

Blumenreiche Viehweide. Einige Obstbäume sind fast nur noch im unteren und westlichen Teil vorhanden.

Diese steile, blumenreiche Wiese war bis vor kurzem eine der artenreichsten Lebensräume in Trimbach, wenn auch klein, so doch bedeutend interessanter als die grossen, aber eher eintönigen Wiesen in den Miesern, welche immerhin Bestandteil des Mehrjahresprogramms Natur und Landschaft sind. Seit mehr als zehn Jahren ist die Wiese am Regenhübel mit Holzstangen zur Überbauung ausgesteckt und wird, vermutlich deshalb, seither nicht mehr gemäht, sondern von Rindern beweidet und leider auch überweidet. Deshalb hat ihr Naturwert in den letzten Jahren abgenommen.

Diese kleine Waldwiese ist früher von einem Landwirt jährlich gemäht worden. In den letzten Jahren hat Heinz Niedermann diese Arbeit übernommen. Damit die Wiese nicht mit Sträuchern und Bäumen überwachsen wird, entfernt er zusätzlich regelmässig das aufkommende Gehölz und sorgt somit dafür, dass der Waldrand nicht in die Wiese vorwächst. So bleibt vorderhand der bescheidene Naturwert der Wiese erhalten.

Kleine, hübsche Magerwiese am Waldrand. Bei den hier gefundenen Tieren handelt es sich durchschnittlich um häufige Arten.

Entlang des Weges und Waldrandes im unteren Teil befindet sich ein Baumlehrpfad. Der obere Teil des Waldrandes abseits des Weges ist stark mit Brombeergestrüpp verbuscht und wirkt unordentlich. Die ehemalige Wiese wird nicht mehr gemäht, nur noch von Rindern beweidet. Der verhältnismässig hohe Anteil an seltenen Arten in meiner zweiten Beobachtungsperiode beruht auf der damaligen Anwesenheit eines gut besonnten Brennholzstapels.

Sehr gut gepflegte, ausgedehnte, blumenreiche Fettwiese. Bei fortgesetzter Pflege ohne Düngung hat sie das Potential, sich in den nächsten Jahrzehnten zu einer Magerwiese zu entwickeln.

Im Jahr 1997 habe ich das Bachgehölz dieses nach oben gabelig verzweigten Baches erstmals inventarisiert und als mässig artenreich eingeschätzt. Eine damals gesammelte, winzige, schwarze Wespe habe ich mit dem Schlüssel in der Exkursionsfauna von Deutschland (Erwin Stresemann 1986) nur bis auf die Überfamilie Zehrwespen (Proctotupoidea) bestimmen können. 2002 habe ich dieses Insekt dem Spezialisten für parasitische Wespen Hannes Baur am Naturhistorischen Museum Bern zur Bestimmung überreicht. Er hat herausgefunden, dass es sich um eine Art handelt, die erstmals in Schweden beschrieben worden und die in Mitteleuropa noch unbekannt gewesen ist: Vanhornia leileri Hedquist, 1976. Auch die Familie Vanhorniidae mit nur sehr wenigen Arten auf der Erde ist neu für Mitteleuropa. Eine Schrift über diesen Fund ist unter "Publikationen" auf dieser Webseite zu finden. In meiner zweiten Beobachtungsperiode habe ich den Gehölzrand am Miesernbach und teilweise die angrenzende Wiese daher sehr viel ausgiebiger untersucht als sonst üblich. Zudem haben Hannes Baur und ich am Rand des Gehölzes im Frühling 2002 zwei Zeltfallen (Malaisefallen) aufgestellt, die ich bis zum Spätherbst betreut habe. In der Folge habe ich die Fänge einer der beiden Fallen ausgiebig untersucht, aber darin keine weitere Vanhornia leileri gefunden. Einem Mitarbeiter, der von der anderen Falle nur gerade die Fänge vom August, dem Monat des Erstfanges, untersucht hat, ist dagegen der Fund eines zweiten Weibchens dieser seltenen Wespenart gelungen. Obwohl ich in meiner zweiten Beobachtungsperiode während rund 70 Stunden gut drei Mal so viele Arten nachgewiesen habe als in den rund 13 Stunden der dritten Periode, ist deren durchschnittlicher Seltenheitswert nur 1,6x grösser.

Diese hübsche, aber steile, kleine Wiese zwischen Kantonsstrasse und Wald ist bis vor wenigen Jahren von einem älteren Anwohner regelmässig gemäht worden. Wie ich vermute, ist diese Arbeit dem alten Herrn nicht mehr zuzumuten. Sie müsste aber dringend wieder aufgenommen und weiter geführt werden, damit die Wiese nicht vergandet, was bedeutet, dass sie zu Wald wird, von dem es in der Schweiz bereits mehr als genug und bekanntlich zunehmend mehr gibt.  

Die ehemals hübsche Magerwiese wird derzeit sporadisch von Schafen beweidet und befindet sich in einem sehr ungepflegten Zustand. Die Anzahl Arten ist rückläufig. Dass ich auch hier einen kleinen Käfer erstmals in der Region gefunden habe, passt zum Spruch vom blinden Huhn ;-)

In meiner ersten Beobachtungsperiode war diese Fettweide noch zusammenhängend. In meiner zweiten Beobachtungsperiode standen mitten drin zwei neue Häuser. Der westliche Teil ist nach wie vor sehr hochwüchsig, blumenarm, verkrautet und leicht verbuscht. Der östliche Teil ist zwar immer noch fett, jedoch heute sehr blumenreich. Er wird zeitweise als Wiese bewirtschaftet und gelegentlich durch Schafe beweidet. Der oberste Teil ist mit Brombeergestrüpp stark verbuscht.

Mitten in einem sowohl für die Forstwirtschaft wie auch für die Natur mehr oder weniger nutzlosen, verhudelten Dickicht liegt diese hübsche, kleine, blumenreiche Fettwiese. Auch wenn sie nicht sonderlich viele und durchschnittlich fast nur häufige Tierarten beherbergt, ist sie doch ein kleiner Trost für die verpasste Chance, aus dem grossen "Niemandsland" im Feldli ein Naturparadies zu gestalten ;-)

Vor etwas mehr als 30 Jahren hat der damals noch aktive Vogelschutzverein Trimbach einen von den Förstern angelegten Waldschlag naturgemäss gestaltet, das heisst mit einer kleinen Blocksteinmauer und einem kleinen Holzstapel ausgeschmückt und jährlich einmal entbuscht und später gemäht. Die damals noch ruderale Waldschlagfläche hat sich dadurch zu einer hübschen kleinen Waldwiese entwickelt. In Folge Überalterung der Mitglieder ist dieser Unterhalt in den letzten Jahren vom Verein nicht mehr fortgesetzt worden. Heinz Niedermann ist seither in die Lücke eingesprungen, mäht die Wiese jedes Jahr ein Mal und schneidet die vordringenden Sträucher und Jungbäume an den Wald- und Heckenrändern zurück. Klugerweise lässt er einen kleinen Bestand der bei vielen Naturschützern irrtümlicherweise geächteten Kanadischen Goldruten stehen. So habe ich 2017 auf diesen für zahlreiche Insektenarten wertvollen Nahrungsspendern einige wenig häufige Bienen- und Wespenarten nachweisen können.

Dass diese blumenreiche Fettwiese innerhalb der Bauzone immer noch von einem Landwirt bewirtschaftet wird, hat mich positiv überrascht und gefreut. Auch wenn der Artenreichtum an Tieren eher bescheiden ist, so ist diese Wiese immerhin ein wohltuendes Naturelement mitten im Siedlungsraum.

In meiner ersten Beobachtungsperiode habe ich fast nur die Wiesenböschung südlich unterhalb der Strasse inventarisiert. Den weiter südlich gelegenen Rest zu begehen hat sich nach meinem damaligen Ermessen wenig gelohnt. Bereits zehn Jahre später habe ich dort jedoch eine blumenreiche Wiese mit vielen Ruderalpflanzen vorgefunden und diese zusätzlich untersucht. In den nächsten zehn Jahren hat sie sich weiterentwickelt und einiges an weniger häufigen Tierarten zugelegt. Sie hätte somit das Potential gehabt, bei geeigneter Pflege zu einer Magerwiese zu werden. Im Spätsommer hat sie aber leider einer Baugrube weichen müssen :-(

Vor 60 Jahren hat ein botanisch interessierter Klassenkamerad unsere Seminarklasse an diesen Orchideenstandort geführt. Auch heute noch wird er jedes Jahr gemäht und von Orchideenliebhabern besucht. Tiere findet man in diesem schmalen Wiesenstreifen nur wenige, unter diesen aber etliche seltene Arten.

Diese Bahnböschung wird von den SBB-angestellten im untersten Teil regelmässig gemäht. Der grosse obere Bereich wird aber seit vielen Jahren nicht mehr gepflegt. Er verkrautet und verbuscht zunehmend. Obwohl er sich in den Jahren 2016 und 2017 immer noch sehr blumenreich präsentiert hat, habe ich ihn des schwierig durchdringbaren Gestrüpps wegen nur noch unvollständig auf Insekten inventarisieren können. Interessanterweise ist der Seltenheitsindex in der dritten Beobachtungsperiode trotzdem höher als in den vorausgehenden. Ähnlich wie bei vielen engagierten Menschen der Wissenstand kurz vor ihrem Tod am höchsten ist, funktioniert eine ähnliche Zunahme an Wert offensichtlich auch in der Natur :-)

Hochrasige Wiesenböschung am Rand des Golfplatzes. Sie wird nur einmal und spät im Jahr gemäht. Die Artenvielfalt ist bescheiden.

Sie besteht derzeit nur noch aus einem langgestreckten, blumenreichen Wiesenstreifen entlang des Bahngeleises. Dieser wird einmal im Jahr von Bahnarbeitern gemäht. Die Böschung weiter unten ist in den letzten Jahrzehnten grossenteils zu Wald geworden.

Hochrasige, fette und weitgehend blumenarme Wiesenböschung oberhalb des Geleises. Im östlichen Teil, nahe der Passerelle, ist der obere Bereich stark verbuscht. Nahe des Geleises blühen aber auf kleiner Fläche viele Blumen, die zahlreiche interessante Insekten anlocken, vor allem die Breitblättrige Platterbse. Hier lassen sich oft gleichzeitig mehrere Holzbienen beim Sammeln von Pollen und Nektar beobachten.

Die Blocksteinmauer entlang der Bahnlinie beherbergt unter anderem viele Mauereidechsen und auch eine oder vielleicht mehrere Schlingnattern als deren Fressfeinde, zudem etliche seltene Insektenarten. Die Böschung oberhalb der Blocksteinmauer ist stark mit Brombeeren verbuscht. Dieses Gestrüpp wird jährlich von den Bahnarbeitern mit Maschinen wegrasiert, wuchert aber im nächsten Jahr weiter.

Diese grosse Wiese unterhalb der Bahnlinie macht auf Anhieb einen unordentlichen Eindruck. An vielen Stellen ist sie stark verkrautet und verbuscht, im östlichen Teil vor allem mit "Gramper-Kaktus" (Robinien). Die jungen Bäume werden zwar ab und zu abgeschnitten, wachsen aber schnell wieder nach. Die Zahl der Tierarten ist mässig und durchschnittlich sind diese häufig.

Langgestreckte Wiesenböschung unterhalb der Bahngeleise. Sie wird regelmässig von Schafen beweidet. Die Artenzahl ist bescheiden.

Kleine, ostexponierte Schafweide am Strassenrand. Sie besteht aus unterschiedlichen Abschnitten: im südlichen und nördlichen Drittel aus je einer steilen, felsigen, leicht verbuschten Böschung und im mittleren Teil aus einer Fettweide.

Kleine, hübsche, mässig magere, aber blumenreiche Wiese am Strassenrand.

Im unteren Teil steht eine interessante Bruchsteinmauer mit vielen bewachsenen Lücken. Leider werden hier für die "Pflege" gelegentlich Herbizide eingesetzt. Der obere Teil ist eine schmale Böschung entlang des Waldweges.

Kleine, schmale, aber magere Wiesenböschung mit ruderalem Charakter am Strassenrand, sowie im östlichen Teil eine kleine, alte Blocksteinmauer.

Auf diesem kleinen Felsenkopf habe ich zwar nur wenige Arten notiert, davon aber etliche wenig häufige bis seltene. Hier lässt sich auch oft das sogenannte "Hilltoping" verschiedener Insektenarten, vor allem von Tagfaltern, beobachten: Der Felsenkopf ist für die Falter eine Art Rendezvousplatz, den sie stundenlang umgaukeln, um Partner anzulocken. Die steilen Felsen sind seit einigen Jahren Brutplatz der in unserer Region seltenen Felsenschwalben. Hier lässt sich regelmässig auch der Wanderfalke erblicken, und wer Glück hat, kann einen seiner mehrere hundert Meter tiefen Sturzflüge bestaunen.

Auf diesem kleinen Felsenkopf habe ich zwar nur wenige Arten notiert, davon aber etliche wenig häufige bis seltene. Hier lässt sich auch oft das sogenannte "Hilltoping" verschiedener Insektenarten, vor allem von Tagfaltern, beobachten: Der Felsenkopf ist für die Falter eine Art Rendezvousplatz, den sie stundenlang umgaukeln, um Partner anzulocken. Die steilen Felsen sind seit einigen Jahren Brutplatz der in unserer Region seltenen Felsenschwalben. Hier lässt sich regelmässig auch der Wanderfalke erblicken, und wer Glück hat, kann einen seiner mehrere hundert Meter tiefen Sturzflüge bestaunen.